Mittwoch, 17. Oktober 2007

Lang, lang ist es her...

...seitdem ich das letzte mal etwas hier geposted habe! Etwa sechs Wochen, um genau zu sein. Und die sind dermaßen schnell umgegangen, dass es schon fast Angst macht! Noch ein par Tage und ich bin seit drei Monaten in Atlanta!

Mit der Arbeit läufts zur Zeit echt gut. Nachdem ich von der Nachtschicht in die Tagschicht gewechselt bin, ist einer unserer Bellmans zurück nach Florida gegangen und das hieß, dass wir nur noch zwei hatten, was viel zu wenig ist. Also bin ich an den Bellstand gewechselt, um den beiden übrig gebliebenen für einige Wochen auszuhelfen. Es war zwar überhaupt nicht vorgesehen, dass ich während meiner Zeit hier als Bellman arbeite, aber schaden kann es ja nicht, dachte ich mir!
Der Bellstand befindet sich draußen vorm Eingangsbereich des Hotels, dort wo die Gäste mit ihren Autos vorfahren können, um ihr Gepäck auszuladen. Meine Aufgabe ist es, den Gästen mit ihrem Gepäck zu helfen, sie freundlich zu begrüßen, directions und Empfehlungen für Restaurants etc. zu geben oder mich einfach nett mit ihnen zu unterhalten. Außerdem fahre ich noch den Hotelshuttle, einen kleinen Bus für bis zu 10 Personen, den unsere Gäste frei benutzen können. Wir bedienen einen Radius von 5 Meilen um das Hotel und ich fahre die Gäste zu Restaurants, zur Mall, zur Oper oder zu diversen Firmen, wie Coca Cola, General Electric usw.
Ein weiterer part ist noch, dass ich dafür zuständig bin, den Gästen Taxis zu rufen, wenn sie zum Flughafen oder nach Downtown usw. müssen. Das läuft hier nen bischen anders als in Deutschland. Statt eines normalen Taxis gibts es hier schwarze Limousinen, Lincoln Towncars. Wir haben eine Liste mit ein par Fahrern, die quasi offiziell für unser Hotel fahren dürfen, die ich dann anrufe. Für jeden Gast, den ich einem Fahrer gebe, bekomme ich eine Provision. Somit kann ich an guten Tagen schonmal 40$ nur durch ein par Anrufe machen. Von den Gästen gibt es natürlich auch noch Trinkgeld.
Die Arbeit als Bellman ist im Moment echt gut, um mich hier einzuleben und macht mir auch spaß, da ich ne Menge Kontakt mit den Gästen habe und mich super viel mit ihnen unterhalte, wozu ich am Front Desk sicherlich nicht so die Chance hätte. Für meine conservation skillz in Englisch auf jeden Fall gut und ich merke definitiv schon Fortschritte mit der Sprache!

Gestern gabs dann noch ne echt coole Nachricht! Mein Front Office Manager und sein Assistent haben mich gestern Abend ins Büro gerufen, weil sie mir einen Vorschlag machen wollten. Sie wollen mich zum Bellcaptain machen, was heißt, dass ich demnächst für das Bell Department zuständig bin. Da das echt ne interessante Herausforderung ist, hab ich natürlich angenommen. Meine erste Aufgabe ist es nun, eine Checklist für die täglich anfallenden Aufgaben zu erarbeiten, damit diese auch wirklich jeden Tag erledigt werden. Ausserdem wollen wir am Arrival Experience (grob übersetzt: Anreise Erlebniss/Erfahrung) arbeiten und solchen simplen, aber sicher mit einiger Arbeit verbundenden Dingen, wie, dass die Bellcarts (Wagen, auf denen das Gepäck transportiert wird) jeden Tag wie frisch poliert aussehen. Mir wurde auf jeden Fall volle Rückendeckung zugesichert und ich darf mir sogar aussuchen, in welcher Schicht ich arbeiten möchte. Bis zum nächsten Frühjahr wird das dann erstmal mein Aufgabenbereich sein, worauf ich mich echt freue, bis ich dann zurück ans Front Desk wechsle. Wird auf jeden Fall ne super Erfahrung!

Seit etwa drei Wochen habe ich nun auch endlich ein Auto! Ich habe mir einen 94er Honda Civic gekauft. Gelaufen hat er 160.000 Meilen, was für nen Honda kein Thema ist und das Auto ist in nem super Zustand. Gekauft hab ich es von nem Dealer, der vorher noch einiges an Arbeit reingesteckt hat. Wenn alles gut läuft, dürfte ich mit dem Auto in den nächsten 15 Monaten keine großen Probleme bekommen. Außerdem hat es alles, was man in den USA braucht, um entspannt über die sechsspurigen Highways zu cruisen: Automatik, Klimaanlage, elektrische Fensterheber, elektrisches Glasschiebedach, Cruise Controll (Tempomat), Zentralverrieglung und natürlich Getränkehalter! =)
Mit nem Auto lebt es sich hier echt um einiges angenehmer, da in Atlanta eigentlich ohne gar nichts geht... Ich spare alleine schon etwa 1 1/2 std. täglich, da ich statt in 35 min. zu Fuß nun in drei Minuten beim Hotel bin und mich schon direkt zu Hause für die Arbeit umziehen kann.
Hier mal zwei Fotos von meinem Civic:




Ansonsten hab ich mich hier schon voll eingelebt. Ich hab nun nen Auto, mit der Arbeit gehts Bergauf und privat läufts im Moment auch echt super! Langeweile kommt sehr selten auf, weil eigentlich immer irgendwo etwas los ist.

Sorry an alle, die über das Kontaktformular versucht haben, sich mit mir auszutauschen und noch keine Antwort bekommen haben! Bin leider noch nicht dazu gekommen, allen zu antworten, werde das aber noch nachholen!

So...heute Abend steht noch ein gemütliches Beieinander an und ich muss noch los, ein par Getränke besorgen...

Bis dahin...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Geile Karre! Gibts keine Nummernschilder?

Gruß

Carsten